Aufgespießt

Starke Stücke

Der Mann mit Bleibe

Ende September berichtet Nina Paulsen von einem Aushang in ihrem Stamm-Supermarkt an der Schönhauser Allee: „Partnerin oder Beziehung gesucht von Mann, 41 Jahre, mit Wohnung 70 Quadratmeter.“ Mehr stand auf dem Zettel nicht. Ziemlich genial sei die Masche, schreibt sie. „Man müsste lachen, wenn es nicht so traurig wäre.“
Ist das die neue Masche bei der Partnersuche? In einem Berliner Supermarkt sucht ein Mann eine Frau. Er hat nur ein überzeugendes Argument: Seine Bude. Nina Paulsen von der Berliner Morgenpost ist die Anzeige in ihrem Supermarkt an der Schönhäuser Allee aufgefallen und greift den Inhalt in ihrer Kolumne „Nina Paulsen begegnet dem Berliner Stadtleben“ auf.

Unrühmlicher Abgang

Nach seinem unrühmlichen Abschied beim BVB Dortmund im Sommer 2017 bekommt Ousmane Dembélé nun Ärger mit seinem ehemaligen Vermieter. Der beklagt, dass der ehemalige BVB-Spieler das gemietete Einfamilienhaus in einem chaotischen Zustand hinterlassen habe. Nach seinem überstürzten Wechsel vom BVB zum FC Barcelona habe es weder eine Übergabe des Hauses gegeben, noch sei der Mietvertrag fristgerecht gekündigt worden. Auch die Schlüssel hätte Dembélé nicht zurückgegeben, so dass neue Schlösser eingebaut werden mussten. Knapp 21.000 Euro plus Zinsen verlangt der Vermieter vom französischen Nationalspieler.

Mehrjährige Haftstrafen

In Australien hat ein Gericht jetzt zwei Airbnb-Vermieter zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die 37 und 38 Jahre alten Männer müssen für siebeneinhalb und neun Jahre hinter Gittern. Die beiden Verurteilten hatten das Opfer so schwer bewusstlos geschlagen, dass es schließlich starb. Anlass des Streits war eine unbezahlte Rechnung von umgerechnet 130 Euro.

Intelligente Mülltonne

Die große knallrote Mülltonne reagiert bei Einwurf mit Geräuschen. Mal stimmt sie einen Halleluja-Chor an, mal das Geräusch einer Kettensäge, mal das einer Toilettenspülung.
Gedacht ist die Tonne vor allem für Pappbecher, Pizzakartons und andere Fast-Food-Verpackungen, die sonst oft achtlos liegenbleiben. In dem Gehäuse steht eine 120-Liter-Tonne. Der eingeworfene Müll wird so gepresst, dass siebenmal so viel Abfall in diese Tonne passt. Die Stadt Rüsselsheim hat die Tonne zunächst für ein Jahr gemietet und will dann Bilanz ziehen.

Staatsanwalt ermittelt

Seit Ende Oktober ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen zwei Beschuldigte, die in ihrem Eigentum stehende Ein- und Mehrfamilienhäuser in Alzey als Wohnraum vermietet haben. Bei einer Razzia fand die Polizei 32 Personen vor. Sie hat zahlreiche Unterlagen, Laptops und Speichermedien beschlagnahmt. Gegen die Beschuldigten besteht der Verdacht des gemeinschaftlichen Betrugs und des Mietwuchers. Vorausgegangen war eine Strafanzeige des Jobcenters Alzey-Worms. Bei der Razzia stellten Einsatzkräfte außerdem zahlreiche Mängel in den Objekten fest.

Aus Ebay-Dorf wird Vorzeigeprojekt

2009 machte Liebon durch eine Annonce bei Ebay unter der Überschrift „Dorf zu verkaufen“ Schlagzeilen. Die Gebäude des kleinen Ortsteils der Gemeinde Göda in Sachsen drohten zu verfallen. Ein Käufer griff zu. Doch erst der heutige Besitzer Andreas Reitmann, der das Dorf 2012 erwarb, begann seine Ideen umzusetzen. Nach gut zwei Jahren Sanierung des 700 Jahre alten Vierseithofes können nun die ersten Mieter Wohnungen beziehen. Die Energie erzeugt der Eigentümer zu 100 Prozent kohlendioxidfrei mit Sonnenenergieüberschüssen für Strom, Warmwasser und Heizung. Gut 1,5 Millionen Euro hat er bislang in Entkernung, Sanierung und Neubau der Gebäude investiert. Im nächsten Planungsschritt sollen Ferienwohnungen sowie ein Restaurant und Café gebaut werden. Begeistert ist auch der Gödaer Bürgermeister Gerald Meyer. Der sieht in dem Gesamtkomplex ein Vorzeigeprojekt für seine Gemeinde.

Aus dem Dschungel auf die Straße?

Bei einer Berliner Familie ist der Großstadtdschungel Wirklichkeit geworden – allerdings nicht zur Freude ihres Vermieters.
Farne und Lianen hängen von Decken und Wänden, grünes Licht sorgt für Dschungel-Feeling, auf jedem freien Fleck stehen Pflanzen und sitzen Tiere. Der ganze Dschungel ist allerdings aus Plüsch und Plastik, also besteht keine Gefahr durch Geruch oder Feuchtigkeit. Trotzdem soll Familie S. aus dem Berliner Ortsteil Rudow raus aus ihrer einzigartigen Dschungelwohnung, wie „BILD“ kürzlich berichtete.
Ihr Vermieter hatte ihnen bereits einmal zum 31. Juli 2017 gekündigt – wegen „unerlaubter Tierhaltung“. Damals lebten in der Wohnung ein Hund, drei Schlangen, mehrere Geckos, dutzende Mäuse, Kaninchen, Streifenhörnchen, Vögel und Fische. Um die Kündigung zu verhindern, schaffte die Familie alle echten Tiere bis auf Hund Teddy ab.
Doch dem Vermieter – der Immobiliengesellschaft Berlinovo – reichte das nicht: Der neue Kündigungsgrund lautet, dass die Familie eine Grundreinigung nicht fristgerecht nachgewiesen habe. Die drei Dschungelbewohner bestreiten das und wehren sich per Anwalt, Berlinovo wollte sich bisher nicht äußern. Mieterbund-Geschäftsführer Ulrich Ropertz kritisierte die Gründe als vorgeschoben: „Das ist die erste Kündigung Deutschlands wegen Plastikpflanzen und Plüschtieren. Hier werden offensichtlich Gründe gesucht, unliebsame Mieter loszuwerden.“