Der Fall machte Schlagzeilen. In etlichen Wohnungen in den Stollwerckhöfen in der Kölner Südstadt war die Heizung ausgefallen. Dreißig Mieter waren betroffen. Diverse Zeitungen berichteten darüber, die Servicezeit des WDR strahlte einen Beitrag aus.
Schon im Jahr 2016 war die Heizung immer wieder ausgefallen. Während der gesamten Heizperiode im Winter 2016/2017 war es der Vermieterin nicht gelungen, das Problem in den Griff zu bekommen. Selbst mit Beginn der Heizperiode 2017/2018 funktionierte die Heizung nicht. Hans Jörg Depel, der Leiter der Rechtsabteilung und Pressesprecher des Mietervereins Köln, konnte sich bei einem persönlichen Besuch, über den auch in der Servicezeit berichtet wurde, hiervon überzeugen. Anfangs waren den Mietern stattdessen nur tellergroße Heizlüfter zur Verfügung gestellt worden, die nicht annähernd geeignet waren, die Wohnungen ausreichend zu beheizen. Oft handelte es sich auch nur um jeweils einen Heizlüfter, der zum Beispiel eine gesamte Dreizimmerwohnung erwärmen sollte. Dass die Mieter sich hiermit nicht zufrieden geben konnten, war verständlich. Zwar wurden ihnen dann schmale Elektroöfen zur Verfügung gestellt, aber auch diese schafften es nicht, die Wohnungen ausreichend zu beheizen. Die Mieter konnten nur mit Jacken und Decken bekleidet in den Wohnungen ausharren. Ein Ende des Problems schien nur in ferner Sicht. Begründet wurde dies damit, dass die Heizung an eine Übergabestation angeschlossen war, welche über Fernwärme versorgt wurde und die man sich mit zwei Eigentümergemeinschaften im selben Quartier teilen müsste. Diese Übergabestation sei jedoch unverändert mit der Dreifachversorgung der unterschiedlichen Heizsysteme überfordert. Man habe sich daher entschieden, für die Häuser eine eigene Versorgung aufzubauen, was allerdings nicht vor Ende 2018 fertiggestellt werden könnte!
Dies hätte für die Mieter bedeutet, dass sie auch diesen Winter hätten frieren müssen. Zudem hatte sich in einigen Wohnungen aufgrund der nicht ausreichenden Temperaturen Schimmel gebildet. Im Fernsehbeitrag konnte der Mieterverein dann ein Schreiben der Vermieterin vorlegen, mit welchem diese im März 2017 garantiert hatte, das Problem bis spätestens zu Beginn der nächsten Heizperiode (dies war der 1.10.2017) gelöst zu haben.
Die enorme Verzögerung war in keiner Weise nachvollziehbar. Natürlich waren die Mieter zu erheblichen Mietminderungen berechtigt und machten hiervon auch Gebrauch. Den Mietern war aber nicht daran gelegen, die Miete zu kürzen, sie wollten einfach Ihre Wohnungen nutzen, ohne dort frieren zu müssen, ohne dort Gesundheitsgefährdungen ausgesetzt zu sein.
Der Bericht im Fernsehen, zeigte insofern Wirkung. Es dauerte nicht weitere 12 Monate, bis die Heizung wieder in der Lage war, die Wohnung zu versorgen. Endlich wurde an der alten Heizungsanlage ein Wärmeaustauscher ausgewechselt, endlich hatten die betroffenen Mieter wieder warme Wohnungen.
Doch dieses Glück war nur von kurzer Dauer. Die Heizungen liefen auf Hochtouren, die Temperaturen ließen sich nicht regulieren, entweder war es nun heiss und stickig in den Wohnungen, wenn die Heizungen aufgedreht waren oder eben eiskalt. Die Vermieterin verwies darauf, dass es sich um ein Provisorium handelt, da sich die Wärmeregler nicht zentral steuern lassen, dennoch könnten die Mieter eine eigene Wohlfühltemperatur einstellen. Wie man dies genau machen könne, hierüber würden die Mieter noch in einem separaten Schreiben informiert…
Warum die Mieter hierüber nicht direkt informiert wurden, kann in keiner Weise nachvollzogen werden. Das die Behebung von Mängeln, wenn es sich um komplizierte technische Probleme handelt, andauern kann, ist klar. Hier stellt sich aber die Frage, was überhaupt in den Frühjahrs- und Sommermonaten gemacht wurde, um das Problem zu lösen. Schließlich war es ja bekannt, schließlich war ja garantiert worden, dass es mit Beginn der nächsten Heizperiode gelöst würde.
Es ist nur zu hoffen, dass der Einbau der neuen Heizung nicht dazu genutzt wird, die Miete zu erhöhen. Der Mieterverein Köln steht auch insofern seinen Mitgliedern natürlich beratend zur Verfügung, um genau dies zu verhindern.