Es gibt sie noch, die netten Kleinvermieter, denen das Soziale wichtiger ist als die Rendite. Einige davon schaffen es bis in die Presse. So wie Wolfgang „Wolfi“ Fischer aus München. Dem 77-Jährigen gehört ein 1.013-Quadratmeter-Haus, das er 1989 von seiner Großtante erbte. Rund 170.000 DM war es damals wert. Nun sollen es elf Millionen Euro sein, Investoren sind interessiert.
Doch „Wolfi“ verkauft die acht Wohnungen nicht, sondern vermietet sie – für 12 Euro pro Quadratmeter. Wer mal nicht zahlen kann, darf trotzdem wohnen bleiben, wer ein Kind bekommt, dessen Miete sinkt um 50 Euro. Die Wohnungen sind nicht spottbillig, aber bei einem durchschnittlichen Münchner Mietpreis von 17 Euro pro Quadratmeter eine gewisse Sicherheit. Die auch nach „Wolfis“ Tod bestehen bleiben soll: Das Haus bekommt die Wohnungsgenossenschaft Wogeno für rund zwei Millionen Euro – die Konditionen für die Mieter ändern sich nicht.
Von „Wolfis“ sozialer Ader profitieren seine Mieter und das freut ihn. Nur das Finanzamt spielt nicht mit: Denn wer weniger als 66 Prozent der ortsüblichen Vergleichsmiete kassiert, gilt nicht als geschäftlicher Vermieter, sondern als Liebhaber. Reparatur- und Modernisierungskosten kann der nette Vermieter deshalb nicht voll von der Steuer absetzen. Doch davon will „Wolfi“ sich nicht beirren lassen: Das gute Verhältnis zu seinen Mietern sei ihm wichtiger als Gewinn, sagt er.
Auch Konrad Grevenkamp aus Hamburg setzt auf sozial. Der Inhaber der „impuls 21 Projektgesellschaft“ vermietet unter anderem zwei Häuser in der Wilhelmsburger Fährstraße mit zusammen rund 1.000 Quadratmetern. Die werden von Wohnprojekten genutzt, die viel mitbestimmen dürfen; die Mieten steigen zudem nur um die Inflationsrate.
In einer 600-Quadratmeter-Villa mit Kita in Eidelstedt, die Grevenkamp per Erbpacht erwarb, zahlen die Mieter sogar nur 4 Euro pro Quadratmeter – in Hamburg kosten neuvermietete Wohnungen im Schnitt über 13 Euro je Quadratmeter. Und Grevenkamp will nicht auf Lebenszeit Vermieter bleiben: Ein Haus verkauft er demnächst an die Bewohner.
Doch es wird immer schwieriger, seine Vision umzusetzen, wie ein Text auf Grevenkamps Homepage zeigt: Das „Nadelöhr“ für Projekte seien fehlende Häuser und Grundstücke und die horrenden Preise. Deshalb bittet er um „Tipps und Hinweise auf Häuser und Grundstücke“ in Hamburg.
"Bei mir erkundet man keine Szene, sondern meinen Kiez" – mit diesem Spruch macht der Ferienwohnungsvermittler Airbnb in Berlin Werbung für sein Angebot. Während sich jedoch der Begriff Kiez in Berlin auf ein Stadtviertel bezieht, ist damit in Hamburg meist das Rotlichtviertel auf St. Pauli gemeint. Genau dort landete Ende November eine dänische Familie, die eine Ferienwohnung über Airbnb gebucht hatte. Die Unterkunft, die Anna Vigsø für einen Städtetrip zum 50. Geburtstag ihrer Mutter mietete, entpuppte sich als Wohnung in einem Bordell auf der Reeperbahn – inklusive Handschellen, Peitschen, Pornofilmen und diversen Sexspielzeugen.
Auf den Angebotsfotos bei Airbnb sei das nicht zu erkennen gewesen, sagte Vigsø später dänischen Medien. Die Familie nahm es jedoch locker und verbrachte die geplanten drei Nächte in der ungewöhnlichen Ferienwohnung. In den anderen Wohnungen des Hauses gingen die Rotlichtgeschäfte weiter. Das Bordell sei jedoch „perfekt schallgedämmt” gewesen, so dass sie davon nichts mitbekommen hätten, so Vigsø. Anschließend habe man dem Vermieter aber geschrieben, dass ein entsprechender Hinweis für künftige Mieter angebracht sei.
Beim Bauen erlebt man oft Überraschungen. Die explosive Überraschung, die einem Handwerker in Stuttgart im Dezember buchstäblich in die Hände fiel, ist aber eine andere Hausnummer: Der 27-jährige Dachdecker Alexander Stoll hatte bei der Arbeit „etwas Ofenrohrähnliches“ zwischen den Dachbalken entdeckt. Später erkannte er, dass es sich um eine Weltkriegsbombe handelte. Da er aber aufgrund der verkohlten Balken annahm, dass sie bereits explodiert sei, blieb er ruhig.
Etwas zu ruhig für den Geschmack der Polizisten auf dem Revier in Bad Cannstatt, zu denen er die Bombe nach drei Tagen brachte – im Kofferraum seines Autos, das er vor dem Revier abstellte. Erst als die Polizisten erschrocken den Kampfmittelräumdienst herbeizitierten, ging Stoll auf, dass er sich und viele andere hätte in Gefahr bringen können. Die britische Flammstrahlbombe war nämlich ein Blindgänger, von denen es hierzulande auch über 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges noch Hunderte gibt. Der Zünder wurde entschärft. Und Stoll versicherte, dass er künftig die Finger von solchen Überraschungen lassen wird.
Viele Menschen legen bei der Wohnungssuche Wert auf einen Balkon. Ob damit ein „Innenbalkon“ gemeint ist, wie man ihn kürzlich in einer Wohnungsanzeige für Freiburg finden konnte, ist aber zu bezweifeln. Die „Zentrumsnahe 1-Zimmer-Wohnung“ (27 Quadratmeter) für 485 Euro Warmmiete, die Ende 2018 bei Immobilienscout24 zu finden war, wurde vom Vermieter mit den Worten „Der Innenbalkon ist ein schöner Aufenthaltsort an heißen Sommertagen.“ beworben. Der Glaskasten mit dahinterliegendem offenem Fenster sorgte im Internet für reichlich Spott, inzwischen ist die Anzeige gelöscht. Ob die Wohnung vermietet wurde oder dem Vermieter die Kommentare zu viel wurden, ist nicht bekannt.