Rund 16 Millionen deutsche Haushalte erhalten einmal im Jahr eine Heizkostenabrechnung. Mit dieser können die meisten Menschen aber nur wenig anfangen, denn über die zu zahlenden Kosten hinaus bleiben viele Informationen intransparent. Zudem fehlen oft wichtige Angaben für die Einordnung des Verbrauchs, wie etwa Durchschnittswerte oder der Vorjahresverbrauch. Auch werden die Daten der Heizkostenabrechnung in der Regel nicht elektronisch zur Verfügung gestellt – was deren Auswertung mit entsprechenden Programmen vereinfachen würde.
„Studien und Tests zeigen, dass durch eine transparentere Aufbereitung von Verbrauchsdaten Energieeinsparungen von drei bis sieben Prozent erzielt werden können. Das entspricht deutschlandweit 500 bis 935 Millionen Euro jährlich“, sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft fordert seit Jahren mehr Nachvollziehbarkeit und Aussagekraft für die Heizungsabrechnungen, um Verbrauchern zu helfen, ihren Heizenergieverbrauch zu verringern. Denn nur wer seinen Verbrauch versteht, kann ihn effektiv und dauerhaft senken. Neben weniger Zusatzkosten zur Miete wäre das auch ein Beitrag zum Klimaschutz, denn die Bereitstellung von Heizenergie ist so gut wie immer mit dem Freisetzen von klimaschädlichem CO2 verbunden.
Ein erster Schritt hin zu einer nachvollziehbaren und wirklich hilfreichen Heizkostenabrechnung wäre ein einheitlicher Aufbau für alle Abrechnungen. Weiterhin sollten diese nicht nur über den Energieverbrauch der Wohnung informieren, sondern auch über den energetischen Zustand des Gebäudes. Alle dafür notwendigen Daten liegen den Messdienstleistern vor, es muss nichts Zusätzliches gemessen werden. Die geringen Kosten für die Umstellung der Formulare und die Verbrauchsanalysen können durch die damit ermöglichten Einsparungen schnell kompensiert werden. Vernünftige Heizkostenabrechnungen sind also nicht nur klimafreundlich, sondern auch wirtschaftlich!