In DER PFLICHT

Kommentar

Der Bestand an langfristig bezahlbaren Wohnungen geht rapide zurück. Die Zahl der Sozialwohnungen sinkt. Immer noch werden preiswerte Bestände an den Meistbietenden verkauft, bei dem dann ausschließlich die Höhe der Rendite zählt. Wohnungsunternehmen, die am Gemeinwohl orientierte Ziele verfolgen, sind in der Minderheit.

Bis 1990 gab es in der Bundesrepublik ein Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz, das Unternehmen, die sich verpflichteten, bezahlbaren Wohnraum dauerhaft anzubieten, steuerliche Vergünstigungen und andere Erleichterungen garantierte. Auf Basis dieses Gesetzes wurden im letzten Jahrhundert Millionen von Sozialwohnungen errichtet, deren Eigentümer sie auch nach Auslaufen der Bindungsfristen wieder zu bezahlbaren Konditionen anboten. Gemeinnützige Wohnungsunternehmen haben maßgeblich dazu beigetragen, die Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg zu lindern. Über Jahrzehnte hinweg haben sie ein Angebot für die breiten Schichten der Bevölkerung geschaffen und erhalten.

Angesichts der Lage auf den Wohnungsmärkten wird über eine Renaissance der Wohnungsgemeinnützigkeit diskutiert. Zu Recht! Der Mieterbund spricht sich für eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit aus. Erst kürzlich führte er eine Fachtagung zum Thema durch.

Wir brauchen in Deutschland wieder einen gemeinwohlorientierten Wohnungssektor. Nur so lässt sich auf Dauer langfristig preiswerter und zukunftsgerechter Wohnraum in ausreichender Menge vorhalten.